Hundemalaria: alles über Babesiose beim Hund

Ein Hund versteckt sich unter einer DeckeEin Hund versteckt sich unter einer Decke

Zecken sind nicht nur lästig – ihr Stich kann für Hunde lebensgefährlich sein. Eine der tückischsten Krankheiten, die sie übertragen, ist Babesiose – auch bekannt als Hundemalaria. Ein einziger Zeckenstich genügt, um die Parasiten in den Blutkreislauf des Hundes zu schleusen. Dort zerstören sie die roten Blutkörperchen. Unbehandelt kann das zum Tod des Hundes durch Blutarmut führen.

Doch wo lauert die Gefahr? Überall dort, wo Hunde draußen unterwegs sind: auf Wiesen, in Wäldern, an Flussufern oder sogar in Stadtparks. Durch milde Winter und klimatische Veränderungen breiten sich Zecken zudem immer weiter aus – selbst in Höhenlagen.

Wie erkennen Sie die Symptome frühzeitig? Welche Schutzmaßnahmen gibt es? Und kann eine Impfung Ihren Hund vor Hundemalaria bewahren?

Was ist Babesiose (Hundemalaria)?

Die Babesiose, oft als „Hundemalaria“ bezeichnet, ist eine von Zecken übertragene Krankheit. Bis vor einigen Jahren war Babesiose früher vor allem in Südeuropa verbreitet. Mittlerweile treten auch in Mitteleuropa – in Deutschland und Österreich – immer mehr Fälle auf.

Verantwortlich für die Krankheit sind einzellige Parasiten der Gattung Babesia, die nach einem Zeckenstich in den Blutkreislauf des Hundes gelangen. Dort befallen sie die roten Blutkörperchen und zerstören sie. Die Folge: Blutarmut (Anämie), Organschäden und im schlimmsten Fall der Tod.

Eine Zecke auf einem Finger und ein Hund im HintergrundEine Zecke auf einem Finger und ein Hund im Hintergrund

Wie wird Babesiose übertragen?

Die Auwaldzecke und die Braune Hundezecke sind als Überträger bekannt. Babesien brauchen einen Zwischenwirt, um sich zu verbreiten – sie befallen Zecken und werden von ihnen weitergegeben.

Die Übertragung erfolgt über den Speichel der Zecke – allerdings nicht sofort. Erst wenn die Zecke mehrere Stunden am Hund saugt, gelangen die Parasiten in den Blutkreislauf des Hundes. Das bedeutet: je schneller eine Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Infektionsrisiko.

Besonders hoch ist die Gefahr in den warmen Monaten und in Gebieten mit hoher Zeckenpopulation. Hunde, die in den Urlaub nach Südeuropa reisen oder sich viel in Wald- und Wiesenlandschaften aufhalten, sollten nach jedem Spaziergang besonders gründlich abgesucht werden.

Babesiose beim Hund: Symptome frühzeitig erkennen

Die Krankheit ist heimtückisch, weil die ersten Symptome meist unspezifisch sind. Die ersten Anzeichen einer Babesiose treten 7 bis 21 Tage nach dem Zeckenstich auf – manchmal aber auch erst nach Wochen oder Monaten. Das macht die Diagnose so schwierig.

Typische Symptome der Hundemalaria:

  • Fieber – oft über 40°C, begleitet von allgemeiner Schwäche.
  • Mattigkeit & Appetitlosigkeit – der Hund wirkt müde und teilnahmslos.
  • Blasse oder gelbliche Schleimhäute – ein Hinweis auf Blutarmut oder Gelbsucht.
  • Dunkler Urin – von rötlich bis kaffeebraun durch den Abbau der roten Blutkörperchen.
  • Gewichtsverlust & Muskelschwäche – der Hund baut rapide ab.

In schweren Fällen kommt es zu Organversagen, Atemproblemen oder neurologischen Ausfällen. Unbehandelt kann die akute Form der Babesiose tödlich enden – deshalb ist schnelles Handeln gefragt!

Babesiose beim Hund behandeln: wie lässt sich Hundemalaria therapieren?

Besteht der Verdacht auf Babesiose, kann der Tierarzt durch eine Blutuntersuchung die Parasiten nachweisen. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Die Behandlung erfolgt in mehreren Schritten:

  • Medikamentöse Therapie: der Hund erhält spezielle Medikamente (z. B. mit dem Wirkstoff Imidocarb), die die Babesien abtöten.
  • Symptomatische Behandlung: je nach Zustand des Hundes kann eine Bluttransfusion oder eine Infusionstherapie notwendig sein.
  • Erholung & Überwachung: nach der Behandlung braucht der Hund Zeit, um sich zu regenerieren. Eine gesunde Ernährung unterstützt das Immunsystem und hilft Hunden, sich nach einer Erkrankung zu erholen.

Mit der richtigen Therapie kann sich ein Hund vollständig erholen – in seltenen Fällen bleiben die Erreger im Körper und können später erneut aktiv werden. Deshalb ist eine engmaschige tierärztliche Kontrolle wichtig.

Ein Hund der ein Medikament bekommtEin Hund der ein Medikament bekommt

Hundemalaria Impfung: gibt es einen Schutz gegen Babesiose?

Ja, es gibt eine Impfung gegen Hundemalaria, doch sie ist nicht in allen Ländern verfügbar. In Deutschland wird sie nicht routinemäßig empfohlen, da sie keinen 100%igen Schutz bietet, sondern lediglich den Krankheitsverlauf abschwächen kann. Die beste Vorsorge bleibt daher ein effektiver Zeckenschutz.

So schützen Sie Ihren Hund vor Babesiose

Weil Babesiose nur durch Zecken übertragen wird, ist die beste Prävention eine konsequente Zeckenprophylaxe.

  • Zeckenabwehr mit Spot-Ons oder Tabletten: beim Tierarzt erhältliche Präparate töten Zecken bereits vor dem Stich oder direkt nach dem Ansaugen.
  • Fell- und Hautgesundheit fördern: hochwertige Omega-3- und -6-Fettsäuren stärken die Hautbarriere von innen. Ergänzend können ausgewählte Kräuter die natürliche Zeckenabwehr von innen unterstützen.
  • Fell regelmäßig absuchen: je schneller eine Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko einer Infektion.
  • Vorsicht in Risikogebieten: in südeuropäischen Ländern wie Spanien, Italien oder Frankreich ist das Risiko besonders hoch. Hunde sollten dort nur mit gutem Zeckenschutz unterwegs sein.

Nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet kann eine Blutuntersuchung beim Tierarzt sinnvoll sein, um eine unbemerkte Infektion frühzeitig auszuschließen.

Ein Hund der Müde ist ubd gähntEin Hund der Müde ist ubd gähnt

Hundemalaria Spätfolgen – kann Babesiose langfristig schaden?

Unbehandelt oder spät erkannt kann die Babesiose langfristige Folgen für die Gesundheit Ihres Hundes haben. Besonders häufig tritt eine chronische Blutarmut (Anämie) auf, die den Vierbeiner dauerhaft schwächt und anfälliger für Infektionen macht. Organschäden, insbesondere an Leber und Nieren, können anhaltend sein. Auch Rückfälle aufgrund von überlebenden Erregern sind bekannt.

Deshalb gilt: je früher die Babesiose diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen und desto geringer das Risiko schwerwiegender Spätfolgen.

Hundemalaria – eine unterschätzte Gefahr

Babesiose ist eine ernsthafte Erkrankung, die unbehandelt oft tödlich verläuft. Doch mit dem richtigen Schutz, einer schnellen Diagnose und einer gezielten Therapie stehen die Chancen gut, dass Ihr Hund die Infektion übersteht.

Die wichtigsten Maßnahmen auf einen Blick:

  • Effektiver Zeckenschutz ist die beste Vorsorge.
  • Schnelle Entfernung von Zecken senkt das Infektionsrisiko erheblich.
  • Früherkennung rettet Leben – Symptome ernst nehmen und sofort handeln.
  • Sorgfältige Nachsorge hilft, Spätfolgen einzudämmen.

Wer gut informiert ist, kann das Risiko deutlich minimieren und seinem Hund ein sicheres, unbeschwertes Leben ermöglichen.

Weitere Artikel

Das könnte Ihrem Hund schmecken

NEUES REGELMÄßIG IN IHREM POSTFACH

NEWSLETTER
ABONNIEREN UND  
5 EUR* GUTSCHEIN SICHERN

*Einlösbar ab einem Einkauf ab € 49,-